Was man so braucht, wenn ein Baby einzieht, ist vermutlich so vielfältig wie es Eltern und Babys sind. Allgemein gültige Tipps für Baby Must Haves kann man daher kaum geben und das versuche ich auch gar nicht. Es gibt ganz gewiss Leute, die das besser als ich oder wirklich (sehr) gut können, aber ich habe noch keine Auflistung gelesen, bei der ich nicht irgendwann genervt die Auge verdreht habe, weil ich fand, dass da (auch) großer Unsinn steht. Das ist auch okay so. Stattdessen zeige und nenne ich einfach 10 Dinge, die unsere ersten 5 Monate wirklich vereinfacht haben – Basics wie Möbel, Kleidung, Windeln und Nahrung mal ausgenommen. Auch da muss jede Familie ihren eigenen Weg finden. #fernlanekid schläft im geliehenen Beistellbett und wird auf einer alten Kommode mit eigens von uberhusband angefertigem Aufsatz gewickelt. Wir verwenden fast seit Beginn Windeln der gleichen Marke, weil sie für uns gut funktionieren, füttern (seit wir aus dem Krankenhaus entlassen wurden) die gleiche Pre-Nahrung, weil #fernlanekid sie gut verträgt, und sind gut damit gefahren eher etwas mehr Kleidung zu haben, als vor allem recht minimalistisch veranlagte Ratgeber es empfehlen, aber you do you! (Dieser Ratschlag ist vielleicht sowieso der wichtigste in diesem ganzen Elternding. Ehrlich. Es gibt zu allem mehr Meinungen als Menschen und am Ende müsst ihr das machen, was für euch passt.)
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Fasst meine Liste also nicht als die ultimativen Must Haves auf, sondern eben als das, was sie ist: Unser ganz persönlicher Erfahrungswert. Ich versuche jeden Punkt auf der Liste einmal ganz allgemein zu halten, nenne aber auch, was wir konkret in Verwendung haben und verlinke. Mit Sternchen (*) gekennzeichnet sind Affiliate-(d.h. Provision-)Links zu den Produkten: Wenn ihr eines der Produkte über einen der folgenden Links kauft, bekommen wir eine kleine Provision. Ihr zahlt nichts extra und ich schreibe das auch nicht, um an euch Geld zu verdienen, deshalb noch der Hinweis: Vieles gibt es günstig und in gutem Zustand gebraucht.
1. Tragehilfe(n)
Keine Ahnung, was ich ohne Tragehilfe machen würde. Nicht viel, #fernlanekid hängt nämlich gerne mal stundenlang darin ab und es ist auch die einzige Möglichkeit, mit Baby und Hund einen vernünftigen Spaziergang durch die Felder zu machen. Außerdem ist mein Rücken sehr dankbar, dass sich die Last gleichmäßiger verteilt, als auf dem Arm.
Welche Tragehilfe konkret ist natürlich höchst individuell. Wenn ich mehr Vorbereitungszeit gehabt hätte, hätte ich unbedingt eine Trageberatung machen wollen, aber unsere Hebamme konnte uns auch prima helfen.
Zu Beginn hatten wir ein einfaches Tragetuch*, das für das winzigkleine Neugeborene total praktisch war. Ich empfand es aber im Alltag als relativ kompliziert und stieg schnell auf die Bondolino Plus-Trage* und dann die Fräulein Hübsch-Trage um. (Die beiden Tragen geben und nehmen sich meiner Meinung nach nicht viel, ich mag die Bondolino nach wie vor – mich hat nur irgendwann der Klettverschluss gestört, obwohl er auch praktisch ist.) Wenn wir eigentlich mit Kinderwagen unterwegs sind, haben wir meistens noch unsere Marsupi Breeze* dabei, die ich nicht ganz so ideal finde, aber deren sehr, sehr, sehr geringes Packmaß sie eben praktisch macht.
2. Hochstuhl mit Newborn-Schale
Es hört (und fühlt) sich ein wenig paradox an für ein wenige Wochen altes Baby einen Hochstuhl zu bestellen, aber es war vermutlich die beste Entscheidung. (Ok, das sage ich über alles mögliche.) Wir haben nämlich direkt einen Stuhl für das nächste Jahrzehnt ausgesucht (in Fleischwurstrosa, I like) und ihn mit der Newbornschale säuglingstauglich gemacht. (Wir haben ein älteres Modell als das verlinkte gebraucht gekauft, aber das wird wohl nicht mehr produziert.) #fernlanekid liebt ihre Schale auf dem Stuhl, in der sie sitzt wie die Queen auf ihrem Thron und alles beobachtet. Dabei erfüllt sie wichtige Funktionen wie Baustellenaufsicht, Weihnachtsplätzchenbackaufsicht, Ikeamöbelaufbauaufsicht und im Moment sogar Blogpostschreibaufsicht.
Wir haben uns für den Tripp Trapp in Serene Pink* (Fleischwurstrosa! Ich sage es gerne nochmal!) entschieden und das Newborn Set gebraucht dazu gekauft. (Ganz allgemein haben wir so, so viele Sachen gebraucht gekauft, lasst euch wirklich nicht irritieren, ich haue hier natürlich Links zu Neuware rein, aber es gibt fast alles gebraucht viel günstiger und in gutem Zustand.)
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3. Spielmatte
Wenn man nicht gerade Teppichboden hat, ist es eine gute Idee, das Baby auf einer Spielmatte abzulegen, die so groß ist, dass es nicht sofort runterrollt, aber auch nicht das ganze Wohnzimmer einnimmt. (Erübrigt sich vermutlich, wenn sie mobil werden, aber dann sind sie ja auch schon etwas robuster.)
Wir finden die Hakuna-Matte* gut, weil sie als Puzzlematte flexibel ist und auch erweitert werden kann, wenn es notwendig wird. Farblich ist sie auch eher auf der dezenten Seite einzuordnen, da gibt es ganz andere Kaliber in der Primärfarbenhölle der Kinderprodukte. Einziger Wermutstropfen: Hundekrallen hinterlassen ganz schöne Spuren auf dem Ding. Aber dafür ist es eben auch nicht gemacht. (Sagt das mal #fernlanedog.)
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4. Sicherheitsschlaufe für den Kinderwagen
Okay, das klingt jetzt seltsam, aber ich liebe diese Sicherheitsschlaufe* am Kinderwagen und habe sie im Grunde immer am Arm, wenn ich schiebe oder neben dem Kinderwagen stehe. Vielleicht ist sowas bei anderen Kinderwägen standardmäßig dabei, aber bei unserem nicht. Wäre aber ne gute Sache, denn eins meiner Horrorszenarien ist, dass ich den Kinderwagen versehentlich loslasse und er davonrollt. Mag zunächst paranoid klingen, aber ich habe schon mehr als einmal von Kinderwägen, die an Bahnhöfen auf die Gleise rollten, gelesen.
Nebenbei ein kurzer Lobgesang auf unseren Kinderwagen Harvey 2 von Easywalker: Hatte ich vorher nie von gehört, aber das Ding ist der Kracher. Klein, leicht, wendig. Ein guter Kauf, der ja ganz zufällig war, da wir bereits inklusive Baby im Fachmarkt aufschlugen und einen Kinderwagen, der in beide Kofferräume passt und sofort verfügbar war, brauchten.
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5. Wasserdichte Beutel / Wetbags zur Wickeltaschenorganisation
In den Tiefen unserer Wickeltasche verschwindet alles. ALLES. Vielleicht ist es nicht ganz so tragisch, wenn man eine echte Wickeltasche mit 200 Fächern hat, aber wir verwenden eine Tasche, die ich mir mal gekauft habe, und dann viel zu riesig für den Alltag und für die Yogamatte doch zu klein fand.
Um darin halbwegs den Überblick zu behalten, verwenden wir verschiedenfarbige Beutel* für Windeln, Ersatzkleidung, Spucktücher usw. Dass diese wasserdicht sind, ist für uns meistens nicht sooo wichtig, schadet aber auch nicht.
6. Spieluhr, die euch nicht in den Wahnsinn treibt
#fernlanekid bekam einige Spieluhren geschenkt, die wir genau 1x angehört haben, weil sie so furchtbar klangen. (Sorry an die Schenkenden, aber ich muss die Leute warnen.) Scheppernd und schrill dudelten sie irgendwelche undefinierbaren Melodien.
Ich plädiere also stark dafür, selbst eine Spieluhr zu besorgen oder eine ganz konkrete zu wünschen! Wir bestellten einen Drachen, der die Star Wars-Melodie* singt. Noch mehr liebt #fernlanekid allerdings einen geschenkten Spieluhr-Frosch* der gleichen Marke, der auch vollkommen okay klingt. Auch wichtig: Man sollte die Spieluhr aus dem Plüschtier nehmen können, um es zu waschen!
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7. Wäschewannen (Plural für ein rotierendes System)
Jeder hat einen Wäschekorb, oder? Oder eine Wäschewanne. Klar, braucht man auf jeden Fall, aber für #fernlanekid haben wir ein rotierendes System aus mehreren identischen, ineinander stapelbaren Wannen* eingeführt, da ständig eine oder mehrere irgendwo im Haus unterwegs sind.
Wir stapeln mehrere relativ kleine Wannen neben dem Wickeltisch ineinander und wenn ausreichend Schmutzwäsche in der obersten ist, wandert sie in den Keller zur Waschmaschine, wo sie darauf wartet, dass sie irgendwann wieder mit sauberer Kleidung nach oben ins Kinderzimmer darf, diese wegsortiert wird und sie den untersten Platz im Wannenstapel einnimmt. Klingt vielleicht seltsam oder fast schon zu random, aber das hat unser Leben sehr erleichtert.
8. Dreieckstücher
Apropos Schmutzwäsche: Eine Ausnahme mache ich und empfehle nun doch quasi Kleidung. Genau genommen empfehle ich die Dreieckstücher*, die ich nie haben wollte. Ich empfand es nämlich irgendwie als würdelos Kinder den ganzen Tag mit einem Sabberlatz durch die Gegend gehen zu lassen, als wären sie ein Bernhardiner mit Speichelproblem.
Aber auch wenn #fernlanekind bei weitem kein Speikind ist und auch nur moderat sabbert, ersparen uns die Dreieckstücher den ein oder anderen Kleidungswechsel. Und mit schicken Farben und Mustern ist es dann auch nicht mehr würdelos, finde ich (oder rede ich mir ein).
9. Babyphon mit Kamera (oder ohne, aber mit!!!)
Wer mir auf Instagram folgt und sich dort meine Story ansieht, weiß ganz genau, dass wir dieses Babyphon mit Kamera und Monitor erst seit wenigen Tagen haben und es uns somit gar nicht die ersten Monate vereinfacht haben kann. Hätte es aber. Ich konnte und kann meine Tochter nämlich nicht in einem anderen Zimmer schlafen legen und mich dann beruhigt aufs Sofa setzen und Kaffee trinken oder irgendwas Sinnvolles machen. Erst jetzt, da der Babymonitor eingezogen ist, geht das. Natürlich haben wir noch nicht sonderlich viele Abende hinter uns, aber bereits am ersten saß ich relativ entspannt mit einem Auge auf dem Display der und dem anderen auf einem Netflix-Weihnachtsfilm auf dem Sofa während #fernlanekid im Schlafzimmer in aller Seelenruhe schlief. Das hätte ich schon viel früher haben können und es hätte uns allen gut getan. Aber manchmal dauert es eben.
You do you habe ich oben geschrieben und das meine ich auch so, aus ganzem Herzen, aber manchmal ist man eben blockiert. Ich hatte schon irgendwann, lange bevor ich Mutter wurde, fest verinnerlicht, dass ein Babyphon mit Kamera Unsinn sei, den nur vollkommen bekloppte Helikoptereltern haben. Keine Ahnung, woher ich das hatte, aber ich hatte es eben. Und es blockierte mich, ich wollte wirklich keinen anschaffen. Bis mir liebe Menschen gut zuredeten und dann auch noch auf Instagram ganz viele Nachrichten kamen, dass man ein solches Gerät habe und es wirklich hilfreich sei.
Wir haben uns für ein relativ günstiges Gerät von GHB*, das in einigen Tests ziemlich gut abschnitt, entschieden, und finden es bislang okay. Ton und Bild kommen in okayer Qualität, lediglich leicht verzögert an, aber es ist für uns noch in Ordnung. Ich kann nun vor allem abends beruhigt im Wohnzimmer sitzen und #fernlanekid kann in Ruhe schlafen. (Ich schreibe hier immer „ich“, weil uberhusband behauptet, er hätte sie auch ohne Bild mit dem Nur-Ton-Babyphon im Schlafzimmer schlafen lassen können. Ich glaube das zwar nicht, aber wir werden es nie erfahren, weil ich es sowieso blockierte.)
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10. Lieblingslied-Playlist
Diese Playlist rettet hier manchen Tag. Ja, sie besteht nur aus einem Lied und ja, dieses Lied ist Hotline Bling, aber wenn dein Kind Onkel Drake liebt und sich mit Hotline Bling 100x schneller beruhigt als mit allem anderen, dann hörst du eben 37x am Tag Hotline Bling, misst Einschlafzeiten in Hotline Blings und kannst den Text auswendig. (Gleiches gilt für alle anderen Lieder, auf die dein Baby aus welchen Gründen auch immer steht.)
Vielleicht habt ihr jetzt das ein oder andere Mal mit den Augen gerollt, weil eins unserer Top 10-Dinge für euch total sinnlos ist. Das ist perferkt. Vielleicht hilft unsere Liste aber auch ein wenig. Das ist auch perfekt. Oder ihr könnt noch euer absolute Must Have beitragen? Dann bitte im Kommentar.
goodbye and fernwell,
Miriam
7 Comments
[…] Mein Interesse am Brei kochen ist also gering. (Nur damit das klar ist: Gläschen sind voll ok, you do you, ich persönlich ekle mich davor einfach, das ist nichts pauschal Wertendes und erst recht nichts […]
25. Januar 2020 at 13:21Vielen Dank für die tollen Tipps, ich habe einiges in unsere Baby-Wunschliste übernommen! Sehr schön fand ich auch deine „Playlist“, ich bin gespannt, wie das Lied bei unserem Nachwuchs ankommt 😀
15. Dezember 2019 at 11:11Eine schöne Liste hast du da geschrieben. Meine Tochter ist jetzt schon zwei und „finde“ uns in der Liste ganz gut wieder. Wichtig waren für uns auch kleine weiche Waschlappen, besonders als das Kind mit dem Essen angefangen hat… Und im Fall Tragehilfen kann ich ab dem Sitzalter einen RingSling total empfehlen, besonders für „mal eben zwischendurch“, wenn man z.B. das Kind aus dem Auto irgendwo mit hin nehmen möchte, ohne die Babyschale schleppen zu müssen. Und auch jetzt mit zwei Jahren ist der Ringsling manchmal noch im Einsatz. Liebe Grüße!
8. Dezember 2019 at 21:12Oh spannend!
Ich habs tatsächlich ganz ohne Augenrollen geschafft – aber „You do you“ ist auf jeden Fall der beste und einzig allgemeingültige Tipp, das hab ich auch festgestellt.
Wir haben es irgendwie ganz ohne Spieluhren bis hierher geschafft… dabei kenn ich hier eine Familie, die 11 Stück geschenkt bekamen!
Der Post kommt mir wirklich gerade recht. Heut Nachmittag beim Spaziergang hab ich auch überlegt, mir endlich mal so eine Sicherheitsschlaufe zuzulegen. Bergab ist es ja doch oft ein bisschen unheimlich.
Auch ein Tragetuch-Nachfolger wär inzwischen wohl ganz angebracht… das wird mir oft nach kurzer Zeit schon viel zu lommelig.
Mein Baby liebt übrigens S&M von Rihanna 😀
Alles Liebe
8. Dezember 2019 at 18:59Katha
Oha! Noch ein Baby mit eher speziellem Musikgeschmack.
11 Spieluhren? Das ist mal ne Ansage. Wir haben 4 oder 5 bekommen und davon nur eine behalten, weil alle anderen echt so schrecklich waren.
Das elastische Tragetuch war mit zunehmend beweglichem Baby echt nicht so der Kracher, mal davon abgesehen, dass ich unterwegs keine Lust hatte 5m Stoff um mich zu wickeln. 😉
8. Dezember 2019 at 19:35Unsere Playlist bestand aus Halo von Beyonce, Herzschlagähnlich angeblich. Und selbstgedichteten Liedern, weißt ja.
8. Dezember 2019 at 18:05Bei Beyonce dreht hier ja der Hund durch… Seltsames Tier!
8. Dezember 2019 at 18:06