Kauf ne Kuh ist ein Crowdbutching-Angebot, das das Ziel verfolgt, Fleisch nachhaltig und nachvollziehbar zu produzieren und hebt sich darin vom Markt mit billigem Massenfleisch ab.
Die Grundidee ist nicht neu: Verschiedene Endverbraucher tun sich zusammen und schlachten (bzw. lassen schlachten) eine gemeinsame Kuh, die fair verteilt wird. Meine Eltern praktizieren das beispielsweise seit Jahren mit Bekannten und einem Bauernhof im Schwarzwald.
Kauf ne Kuh macht das Prinzip jetzt auch für Menschen fern der ländlichen Struktur online verfügbar. Das genaue Konzept wird durch einen Blick auf die Website, z.B. im FAQ-Bereich wirklich gut erläutert, weshalb ich lieber auf meine persönlichen Erfahrungen eingehe.
Ablauf
Als wir zum ersten Mal bei Kauf ne Kuh bestellt haben, gab es nur ein Paket zur Auswahl (entspricht dem jetzigen Maxi-Paket) und somit war die Entscheidung schnell getroffen. Wir legten es in den Warenkorb, schlossen die Bestellung ab. Bereits 1 Tag später war unsere Kuh komplett verkauft und wurde zeitnah geschlachtet. Weitere 10 Tage später bekamen wir eine E-Mail, dass unsere Kuh nun reife und fast genau 4 Wochen nach Bestellung war sie bei uns.
Wie angekündigt kam das Fleisch tiefgeforen und portionsweise verpackt bei uns an und ich verstaute alles zügig im TK-Fach. Wir haben eine TK-Einheit mit 3 Fächern und es hat gut hineingepasst. Wir hatten aber auch in der Zeit zwischen Bestellung und Lieferung eifrig TK-Sachen gegessen, um Platz zu schaffen.
Fleisch
Im Maxi-Paket enthalten ist ein Rundumschlag an Rindfleisch: Burgerpatties, Hackfleisch, Steak, Bratwürste, Braten, Gulasch, Suppenfleisch, Rouladen usw. Die Portionen sind, konzeptgemäß, eher klein, aber mit ausreichend Gemüse und Beilage wird trotzdem jeder satt. Lediglich bei den Schmorgerichten hat mich die Portionsgröße gestört, das erkläre ich aber unter dem nächsten Unterpunkt genauer.
Zum Fleisch bleibt nur zu sagen, dass uns alles gut geschmeckt hat und die Qualität würde ich von solide (beim Filetsteak – da sind wir aber halt irgendwie auch sehr verwöhnt und irgendwie war’s dann nur gut und nicht der Megaknaller, aber wir jammern auf hohem Niveau) bis sehr gut einschätzen.
Verpackung
Das Fleisch kommt portionsweise verpackt, sprich eingeschweißt und vakuumiert – was ja grundsätzlich sehr gut ist. Alles ist deutlich beschriftet und so weiß man immer, was man gerade aus dem TK-Fach fischt.
Bei den Bratwürsten, dem Hackfleisch, den Steaks und den Burger-Patties gefällt mir auch die Portionsgröße für einen 2-Personen-Haushalt sehr gut. Bei den Sachen, die man schmoren muss, z.B. Rouladen, Braten oder Gulasch finde ich die vorgegebene Portionsgröße hingegen lachhaft. Beim Braten blieben 2 winzige Stücke für jeden übrig und auch beim Gulasch lohnte sich das Kochen kaum. Ein bisschen polemisch ausgedrückt:
Für gefühlte 3 EL fertiges Gulasch stelle ich nicht stundenlang den Topf auf den Herd!
Wir haben das nun so gelöst, dass wir eben einfach jeweils 2 Packungen verwendet und die Reste am nächsten Tag gegessen haben, aber eigentlich wäre es mir lieber, die Portionen für die Schmorgerichte wären gleich größer abgepackt. Alle Produkte sind nämlich sehr großzügig verschweißt, sodass da durchaus noch Potential besteht, um etwas Müll zu sparen.
4 Comments
Das BBQ Paket würde mich auch interessieren. Da wir aber nur wenig Fleisch zur Zeit essen reicht uns unsere Kuhn noch eine Weile 🙂 Die Bratwürste fand ich etwas schwach aber an sich bin ich wirklich mit dem Qualität total zufrieden und finde das Konzept extrem klasse und nachhaltig
16. Juni 2016 at 19:53Ich finde auch, die Bratwurst braucht noch ne Soße oder Beilage mit Wumms. Dann ist sie lecker. 🙂
17. Juni 2016 at 07:58das finde ich genial! muss mich mal schlau machen, ob es so was auch in österreich gibt.
16. Juni 2016 at 06:24Super, danke für den Erfahrungsbericht! Bin schon länger am Überlegen, den Service mal zu testen. Jetzt bin ich schlauer. 🙂
15. Juni 2016 at 15:54