Ich kann gut schlafen. Was im ersten Moment klingt, wie ein flapsiger Spruch, ist wahr: Ich kann gut schlafen. Ich schlafe leicht ein und die ganze Nacht durch. Natürlich nicht immer, aber doch so oft, dass es mich erstaunt, wenn Freunde mir von ihrem täglichen Kampf mit dem Schlaf berichten (und damit meine ich nicht diejenigen mit kleinen Kindern). Guter Schlaf und schnelles Einschlafen sind sozusagen meine Kernkompetenzen. Ich schlafe in der Tat so schnell ein, dass ich es kaum ertragen kann, wenn es mal nicht so ist und dann wieder aufstehe und noch einige Zeit außerhalb des Betts verbringe.
Dass ich so gut schlafe, liegt mir ein Stück weit vermutlich einfach im Blut, aber ich glaube, dass ich einige Dinge, bewusst und unbewusst, für meinen guten Schlaf tue und habe deshalb einige Tipps für Euch zusammengetragen.
Wann schlafe ich? Regelmäßiger und natürlicher Schlafrhythmus
Ich habe das Glück, dass mein durch die Arbeit diktierter Schlafrhythmus meinem natürlichen Rhythmus entspricht. Ich stehe gerne früh auf – und gehe gerne früh ins Bett. So ist es kein Problem für mich, oft schon um 6:30 im Auto zur Arbeit zu sitzen. Und auch am Wochenende bleibt mein Rhythmus ähnlich. Zwar schlafe ich dann etwas länger als an Werktagen, bin aber trotzdem früh wach.
Das klappt leider nicht bei jedem so gut, das weiß ich, aber nichtsdestotrotz ist es ein Ansatzpunkt für alle, die ihren Schlaf etwas verbessern möchten.
Meins und deins 1: Getrennte Schlafbereiche mit den richtigen Matratzen
Nein, wir haben keine getrennten Betten, aber getrennte Matratzen. Das ist wichtig für uns, da uberhusband unruhig schläft und nachts das ganze Bett umgräbt. Oder eben nicht das ganze Bett, sondern nur seine Matratze. Da ich auf meiner eigenen Matratze liege, kriege ich das bei weitem nicht so stark mit, als würden wir uns eine große teilen. Weiterer Vorteil ist, dass sich jeder seine Matratze in Wunschstärke aussuchen kann. Das war uns extrem wichtig, auch wenn wir am Ende dann sogar die gleiche Stärke gewählt haben. Und wenn man beide Matratzen mit einem großen Bettlaken bezieht, sieht es auch nicht ganz so spießig aus wie bei Oma und Opa.
Meins und deins 2: Die richtigen Kissen und Decken
Wir haben nicht nur getrennte Matratzen, sondern auch unterschiedlich große Kissen und Decken. Ich habe ein kleines Kissen (80×40), das recht flach und hart ist. uberhusband hat ein großes Kissen (80×80), das wahnsinnig luftig und flauschig und voluminös ist. Wir beide könnten auf dem Kissen des anderen keine ruhige Nacht verbringen. Bei den Decken ist es ähnlich: uberhusband hat eine große Decke (155×220), da er doch über 1,80m groß ist und dadurch (und durch sein Wühlverhalten) von einer kleinen Decke einfach nicht ausreichend zugedeckt wird. Ich habe eine kleine Decke (135×200), weil mir die große einfach zu groß ist. Ich fühle mich darunter verloren und, obwohl sie es nicht ist, fühlt sie sich für mich zu schwer an.
Dazu noch eine kleine Anekdote am Rande: Als wir vor vielen Jahren zusammen zogen und uns in einem Bettwarenfachgeschäft zu Matratzen beraten ließen, erwähnten wir unsere Deckensituation und die Verkäuferin riet uns unbedingt davon ab, das so zu handhaben. Sie wollte uns gerne noch Decken verkaufen. Sie war der Ansicht, dass wir Probleme haben würden, passende Bettwäsche zu finden. Das ist Blödsinn. Viele Marken führen die gleiche Kollektion in verschiedenen Größen – und selbst wenn nicht: Dann würden wir das über mix and match regeln. Man sollte sich wirklich keine Probleme machen, wo keine sind.
Auf die Haptik kommt es an: Die richtige Bettwäsche
Apropos Bettwäsche: Diese sollte nicht nur schön sein, sondern sich auch gut anfühlen. Das ist natürlich individuell verschieden. Manche mögen Satin, andere Biberbettwäsche usw.
Wir mögen beide gerne, auch im Winter, glatte Bettwäsche aus Baumwolle. Ich wäre aber auch bereit unser Bett mit verschiedener Bettwäsche zu beziehen, wenn wir da unterschiedliche Vorlieben hätten. So viel dann nochmal zu der nicht vorhandenen Problematik, wenn die Bettwäsche nicht das gleiche Muster haben sollte. Wenn man eingekuschelt zwischen Kissen und Decken liegt, kommt es hauptsächlich auf das Gefühl an und nicht die Optik.
Atmosphäre: Schlafzimmergestaltung
Auch wenn es mir völlig egal wäre, wenn wir keine passende Bettwäsche finden könnten, ist die Gestaltung des Schlafzimmers wichtig, um sich gut erholen und entspannen zu können. Es sollte eine möglichst ruhige Atmosphäre haben. Was das für den einzelnen bedeutet, ist so unterschiedlich wie die Geschmäcker es eben sind. Wir haben nur wenige intensive Farbtupfer im Schlafzimmer und dafür eine schwarze Wand, vor der aber wiederum helle Möbel stehen. Andere mögen es bunter und wieder andere ganz in Weiß.
Ganz allgemein kann man sagen, dass ein Schlafzimmer wirklich genau das sein sollte: Ein Zimmer zu Schlafen. Kombinationen mit Arbeitsbereichen sollte man vermeiden. Wenn es nun aber wirklich gar nicht anders geht, kann man versuchen den Raum so aufzuteilen und abzutrennen, dass man nicht aus dem Bett auf den Schreibtisch blickt.
Ein strittiger Punkt in vielen Schlafzimmern ist auch der Fernseher. Ich gebe zu: Wir haben einen und er ist oft an. Wir schauen gerne abends im Bett noch etwas fern und am Wochenende auch mal morgens. Wir hatten aber vor dem Kauf gemeinsam besprochen, dass wir ihn wieder abschaffen würden, wenn sich einer von uns dadurch beim Schlafen gestört fühlen würde.
Edit (2.7.2017) uberhusband las gerade den Post und sagte, dass ihm hier ein Punkt fehlt: „Wir haben halt auch keinen großen Schrank-Klopper.“ Recht hat er. Ein sehr großer Schrank würde unser kleines Schlafzimmer erdrücken und das würde sich garantiert schlecht auf die Atmosphäre auswirken. Wir haben einen kleinen Schrank und diverse Kommoden. Das wirkt luftiger. Wer auf den Schrank nicht verzichten will oder kann, entscheidet sich am besten für ein Modell, das unaufgeregt ist und gut in den Raum passt.
Man atmet auch nachts: Gute Luft
Wenn der ganze Körper weich und zufrieden gebettet liegt, kommen die anderen Sinne ins Spiel. Ob man es lieber hell oder dunkel mag, ist Geschmacksache und auch die Geräuschempfindlichkeit ist individuell verschieden. Deshalb gehe ich hier jetzt nur noch auf den Geruchssinn ein und etwas allgemeiner auf die Belüftung.
Die Luft im Schlafzimmer sollte natürlich nicht abgestanden sein. Wir selbst schlafen oft mit offenem Fenster, da wir wenig helligkeits- und geräuschempfindlich sind. Wer die Fenster schließen und Rollos runter lassen will, sollte unbedingt vorher gut lüften. Es gibt auch spezielle Raumsprays, die den Schlaf fördern sollen. Oft beinhalten diese Lavendel, dem eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird. Mich selbst würde Lavendelduft im Schlafzimmer wohl nicht zur Ruhe kommen lassen, aber wer den Geruch mag: go for it!
Während man intensiv duftende Pflanzen im Schlafzimmer allgemein eher vermeiden sollte (Also natürlich außer man mag Lavendel und findet seinen Geruch beruhigend…), sind Grünpflanzen gut geeignet, da sie nicht duften. Einige sollen sogar eine luftreinigende Wirkung haben. Beispiele sind hier Grünlilie, Einblatt und auch Bogenhanf. Für das Schlafklima ist es, insbesondere für Allergiker, aber auch alle anderen, besser, wenn die Pflanzen in Substrat wachsen und nicht in Erde. Und apropos Allergiker: Natürlich sollten besonders empfindliche Mitbürger zuerst überprüfen, ob die Pflanzen evtl. eine Reaktion auslösen, bevor sie ins Schlafzimmer einziehen dürfen.
Ich hoffe, meine Tipps helfen dem ein oder anderen ein bisschen, die eigenen Schlafgewohnheiten zu überdenken. Nicht jeder Tipp passt für jeden und natürlich könnte man die Liste beliebig erweitern, aber ich lass es hier gut sein. Falls Ihr noch tolle Vorschläge habt, hinterlasst doch einen Kommentar. Dann schlafen wir alle bald noch viel besser.
goodbye, fernwell and sleep tight,
Miriam
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