Hab ich schon erwähnt, dass Hefeteig und ich keine Freunde sind? Zumindest keine guten und zumindest nicht, was die Herstellung angeht. Meistens klebt er blöd am Finger. Und an der Schüssel. Und der Arbeitsfläche. Zuweilen auch am und im Verlobungsring, wobei er dafür genaugenommen ja nix kann.
Meistens versuche ich auf das Backen von und mit Hefeteig zu verzichten. Wenn man aber plötzlich ganz doll Hunger auf Hefezopf wie von Oma hat, kommt man nicht um den Hefeteig herum. Nach kurzer Recherche und Rezeptaufruf bei Facebook, legte ich also gestern Nachmittag den Verlobungsring ab und es konnte losgehen. Und dieses Mal haben wir uns sehr gut verstanden, der Hefeteig und ich.
So sah mein prachtvoller Zopf nach dem Backen aus. Riesig, obwohl es nur die Mehlmenge für ein halbes Zöpfchen war, und nicht unbedingt sehr förmig und die Kruste hatte auch mehr Krater, als üblich – aber beim Anschneiden merkte ich schon: Der ist gut. Richtig gut. Und dann guckte ich vorsichtig rein. In meinen Hefezopf. Und… Yeah! Fluffig! Superfluffig! It’s so fluffy, I’m gonna die.
Nachdem mir keins der gefundenen Rezepte so richtig gefiel, war ich mutig und kombinierte fleißig, sodass nun mein Rezept, inspiriert von u.a. diesem hier, wie folgt funktioniert.
Zutaten
für den Teig
500g Weizenmehl
1/2 Würfel Hefe
80g Zucker
1 EL Vanillezucker (selbstgemacht)
50g Butter, weich
250ml lauwarme Milch
1 Ei
optional
Rosinen oder Sultaninen
zum Bestreichen
1 Ei
1 EL Zucker
So geht’s
Zucker und Vanillezucker in eine kleine Schüssel geben und den halben Würfel Hefe dazubröckeln. Beides miteinander verrühren und zugucken, wie sich die Hefe auflöst. Angeblich löst sie sich irgendwann ganz auf – so lange habe ich aber noch nie durchgehalten, sondern nach einigen Minuten weitergemacht. Mehl in eine große Schüssel sieben und schließlich das Zucker-Hefe-Gemisch dazu geben. Lauwarme Milch, die weiche Butter und das Ei ebenfalls dazu und dann mit der Maschine oder von Hand kneten. Falls der Teig zu klebrig ist, ruhig noch etwas Mehl hinzufügen.
Wenn er nicht mehr klebt, mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig doppelt so groß aussieht. Bei mir hat das etwa 2 Stunden gedauert, das kann aber variieren.
Nach dem Gehen den Teig nochmals durch- und an dieser Stelle auch evtl. die Rosinen reinkneten. In 3 etwa gleiche Stücke teilen und jedes zu einer langen Schlange formen und daraus den Zopf flechten. Die Enden habe ich einfach etwas zusammengedrückt. Den geflochtenen Zopf auf ein Backblech mit Backpapier legen und nochmals etwa 30 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen.
Vor dem Backen noch schnell den Hefezopf mit dem Gemisch aus verquirltem Ei und Zucker bestreichen. Ich gebe Zucker zum Ei, weil ich mir einbilde, dass er auf der Kruste karamellisiert und damit alles noch besser macht. Dann den Zopf auf der mittleren Ebene ca 40-45 Minuten backen. Falls er sehr braun wird, evtl. die Temperatur nach 20-30 Minuten auf 180° reduzieren oder ihn notfalls abdecken.
6 Comments
Oooh Hefezopf ist was großartiges. Ich backe ihn NUR noch nach diesem Rezept hier: http://www.chefkoch.de/rezepte/378801124204434/Friedas-genialer-Hefezopf.html – der klappt immer! Allerdings nehm ich auch halbe Menge (500 gr Mehl), das reicht völlig aus…
6. September 2012 at 10:49Den will ich jetzt auch haben! Sieht super lecker aus 🙂
Hefe klappt bei mir eigentlich immer, sogar die Trockenhefe (nehm ich an sich nur).
5. September 2012 at 19:46Und zum Kneten nehm ich den Handmixer mit Knethaken – hab nämlich auch keinen Bock auf pickige Finger 😉
Ich muss sagen – bis jetzt war mir die Hefe meistens wohlgesonnen (aber soooo oft habe ich auch noch nicht damit gebacken).
5. September 2012 at 14:24Wenn der Teig schön aufgeht und die Küche danacht duftet – hhhhmmmm.
Dein Hefezopf sieht auf alle Fälle lecker aus 🙂
Sieht köstlich aus. Ich würde den auch gerne mit Rosinen nehmen.
5. September 2012 at 10:04Sag mal, was bewahrst du in der bunten Metallbox auf? Wir haben eine Ähnliche vor Jahren als Picknickbox gekauft und weil sie so schwer und so undicht ist nie gebraucht.
Liebe Grüsse
Chrissi
Da will ich jetzt reinbeissen!!!
5. September 2012 at 08:11sofort zu sehen, dass ihr euch diesmal gut verstanden habt – der hefeteig und du;) seit meinem zuzug nach bawü finde ich es immer wieder toll, wie sehr die menschen hier von hefezöpfen und brezeln begeistert sind;)
5. September 2012 at 06:19liebe mittwochgrüße an die ferienarbeiterin (hut ab) von birgit