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Merguez-Burger mit Sowas-wie-Wunderteig-Buns – und mit karamellisierten Zwiebeln, allem was lecker ist (Aioli!) und frustbefreiender Wirkung, wirklich!

Letztes Wochenende war ein bisschen hart für mich. Ich saß zu Hause, musste wirklich dringend und ernsthaft arbeiten und der Rest von Bloggerhausen war auf dem Foodblogger Camp in Reutlingen, verschiedenen Workshops oder auf dem Kölner Street Food Festival. Nur ich war, wie gesagt, zu Hause, arbeitend, und die vielen, vielen Tweets und Instagram-Fotos trieben mich irgendwann in eine mittelgroße Krise. Überall so viel gutes Essen, so spannende Tipps und, achja, so viel gutes Essen.
Irgendwann reichte es mir und ich beschloss, um mich von dem Frust zu befreien, auch gutes Essen zu kochen. Nur für mich – und uberhusband natürlich. Ich hatte viele Ideen und erinnerte mich an ein Gespräch, das ich vergangene Woche mit Juliane von Schöner Tag noch hatte. Wir sprachen über den Wunderteig aus Stevan Pauls Kochbuch Auf die Hand und über Burger-Patties aus Salsiccia-Wurstbrät (Den Juliane inzwischen übrigens auch hier verbloggt hat!) – und da war auch meine Idee für gutes, frustbefreiendes Essen schon fertig: Ein Merguez-Burger musste es sein. Merguez statt Salsiccia, weil a) wir welche da hatten und weil b) ich Merguez großartig finde.

Da ein bisschen Brät alleine noch keinen Burger macht, beschloss ich, noch selbst Burgerbrötchen zu backen und nahm das Rezept des o. g. Wunderteigs zur Hand. Ich wandelte es etwas ab, weil ich ja (im Alltag) keinen Weizen esse, weil ich ihn nicht so gut vertrage und außerdem keinen Maisgrieß da hatte. (Später fiel mir dann auf, dass ich Polenta, die ja nichts anderes als Maisgrieß ist, gehabt hätte, aber da war es zu spät.) Das Ergebnis überzeugte trotzdem. Ich habe Euch hier schon mal einen Burger mit selbstgemachten Dinkel-Buttermilch-Buns gezeigt und kann beim besten Willen nicht genau sagen, welche besser waren.

Zutaten für 8 Sowas-wie-Wunderteig-Dinkel-Burgerbuns (So grob nach dem Wunderteig aus Auf die Hand)

400g Dinkelmehl (Type 630)
70g Dinkeldunst*
100ml Wasser (lauwarm)
100ml Milch (lauwarm)
1/2 Würfel Hefe
40g Zucker
2 Eier
80g Butter (weich, in kleinen Stücken)
1 TL Salz
etwas Milch zum Bestreichen

Und so geht’s:

Dinkelmehl und -dunst in eine große Schüssel sieben. Die Milch und das Wasser vermischen, zuerst den Zucker und dann die Hefe darin auflösen. Wenn beides gut aufgelöst ist, eine Mulde in das Mehlgemisch drücken und die Flüssigkeit hineingießen. Ganz leicht untermischen und den Vorteig abgedeckt etwa 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Nun die Eier, die Butter und das Salz hinzufügen und mit dem Knethaken 5 Minuten lang durchkneten. Bei mir macht das die Küchenmaschine, ein Handrührgerät geht aber auch. Wenn der Teig gut durchgeknetet ist, ihn mit bemehlten Händen zu einer Teigkugel formen. Weitere 30 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.

Nach dem zweiten Gehen den Teig mit Mehl-Händen in 8 gleich große Burgerbuns, also abgeflachte Kugeln formen. Die Kugeln mit der Verschlussnaht nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und nochmal abgedeckt etwa 30 Minuten gehen lassen.

Die Buns dann mit etwas Milch bestreichen und etwa 20 Minuten im vorgeheizten Backofen (180°C Umluft bei meinem Ofen) backen. Die Buns schmecken frisch am besten, übrig gebliebene habe ich eingefroren und hoffe, dass sie aufgetaut und aufgebacken gut schmecken werden.

Belegt haben wir unsere Burger, wie gesagt, mit Patties aus Merguez-Brät. Ich persönlich finde, 150g sind eine gute Menge für ein Pattie, manchmal darf es aber auch mehr oder weniger sein. Das Brät lässt sich ganz einfach aus den Merguezwürsten drücken und zu Patties formen. Unsere Patties wurden mit einer Scheibe Gouda getoppt. Dazu gab es noch Rucola, Tomate, eine dicke Schicht Aioli (fertig gekauft, wofür ich mich weder schämen noch entschuldigen werde) und karamellisierte Schalotten. Hierfür habe ich etwa 1 EL Butter mit etwas braunem Zucker in der Pfanne erhitzt und in Ringe geschnittene Schalotten hinzugefügt und kurz etwas anrösten lassen.

So, und jetzt habe ich schon wieder Hunger. Und Ihr?

———-

*Dinkeldunst? Kennt Ihr nicht? Kannte ich bis vor Kurzem auch nicht, ist aber großartig. Laut diesem Internetz liegt Dunst im Feinheitsgrad zwischen Mehl und Grieß und eignet sich super z. B. für Spätzle. Das bestätigen wir mal so. 

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6 Comments

  • Reply Constanze W.

    Oh, Burgerbrötchen selbst machen steht ganz weit oben auf meiner Liste… Das trau ich mich jetzt mal!

    10. März 2015 at 07:41
  • Reply Fee ist mein Name

    Das klingt köstlich UND sieht so aus. Diesem Wunderteig muss ich wohl auch mal ein Chance geben ;)!

    9. März 2015 at 10:42
  • Reply Señor Rolando

    Dieses Buch des Herrn Paulsen ist wirklich sehr schön. Da macht schon das bloße Blättern richtig Spaß. Und der Wunderteig überzeugt, das stimmt.

    Das mit den “übrig gebliebenen” Buns habe ich jedoch irgendwie nicht verstanden. Aber die Ideen mit den Merguez und den karamelisierten Zwiebeln finde ich gut.

    6. März 2015 at 20:50
    • Reply miriam

      Naja, wir haben ja nicht gleich alle 8 Buns gegessen. 😉

      Ich musste mit dem Buch erst warm werden, mag es jetzt aber auch.

      7. März 2015 at 06:06
  • Reply Señorita-S.

    Vielen Dank für das Rezept, es klingt fantastisch! Und Merguez geht sowieso immer 🙂
    LG, Kerstin

    6. März 2015 at 17:31
  • Reply Rinka Inka

    Burger gehen immer 😀 Schaut super lecker aus!

    6. März 2015 at 12:22
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