Wie fand ich denn nun Anders kochen von Sören Anders?
Und ich bin ja auch so ein kleiner Tatscher. Ich tatsche alles an. (Menschen mal ausgenommen.) Wenn sich etwas blöd anfühlt, ist es raus, deshalb ist der erste Eindruck nicht nur visuell sondern auch haptisch.
Beim Auspacken fällt mir auf, dass das Kochbuch einen schön stabilen Einband hat und die Seiten auch aus etwas festerem Papier sind. Das gefällt mit gut, weil ich mit meinen Kochbüchern nicht gerade zimperlich umgehe. Die liegen in der Küche mitten im Kochgeschehen herum und kriegen schon mal den ein oder anderen Fleck ab. Außerdem kritzle ich Anmerkungen zu den Rezepten hinein und finde es deshalb angenehm, wenn das Papier der Seiten stark genug ist, damit mein Mehr Salz! oder Bei Dinkelmehl blablabla! nicht von den Vorspeisen bis zum Dessert durchdrückt.
Was für Rezepte sind da also drin, in diesem Kochbuch von Sören Anders?
Ich gebe zu, ich habe mich beim Lesen der Pressemitteilung zu Anders kochen ziemlich ertappt gefühlt, weil eine Passage sehr genau meine Gedanken beschreibt. Dort heißt es:
Sein erstes Kochbuch. „Noch eines“, wird manch einer sagen. Es gibt doch schon so viele und alle wollen sie anders sein. Obwohl er doch Anders ist! Deshalb heißt es „Anders Kochen“. Jetzt denken wahrscheinlich viele: Da bin ich aber mal gespannt, was der Anders so alles anders macht. Mit welchen in drei Leben nicht nachkochbaren Rezepten er uns wohl beglücken wird? Badisch-Hessische Molekularküche? – Nein, ein bisschen Elementarküche.
Und so ist es dann auch: Kein Schischi in Kugelform aus Pipetten, die im Stickstoff dampfen, sondern ziemlich normales, leckeres, regionales Essen, das bodenständig und trotzdem nicht langweilig ist.
An den Rezepten gefällt mir gut, dass regionale, vielfältige Zutaten verwendet werden, die trotz aller Vielfalt noch greifbar sind und ich nicht bei jeder dritten nachdenken muss, was das denn schon wieder sein soll, wie das schmeckt und wo ich es bekommen könnte.
Die Rezepte sind in 9 Kategorien aufgeteilt (Vorspeisen, Dressing, Suppen, Vegetarisches, Fisch, Fleisch, Soßen & Co., Dessert und Backen & Co.) und sehr verständlich erklärt. Die Zutaten- und Mengenangaben sind übersichtlich angeordnet, sodass man auf einen Blick sieht, was man braucht. Die Mengenanhaben waren bei den wenigen Gerichten, die ich bisher nachgekocht habe, in Ordnung – außer beim Snikkers im Glas, das wir kurzerhand in Geile Scheiße umbenannt und zum Weihnachtsdessert erkoren haben: Hier war die Menge viel zu viel und wir mussten noch bis Silvester die Reste vernichten. Ein schweres Schicksal, aber wir haben es gemeistert.
Die Extras im Buch
Rezepte und Fotos sind ja der Standard für jedes Kochbuch, deshalb komme ich jetzt noch zur Kategorie Extras – also all die Sachen, die Anders kochen hat, die andere Kochbücher vielleicht nicht haben.
Zu vielen Rezepten gibt es konkrete Wein-Tipps, was mir gut gefällt, weil ich ja gerne Wein trinke und ein bisschen Abwechslung nicht schaden kann. Im Anschluss an den Rezeptteil findet sich auch eine Übersicht mit Weingütern bzw. den Bezugsquellen der Weine. Außerdem gibt es eine (regionale) Da kauf‘ ich ein-Übersicht, die für mich durchaus interessant ist, weil ich ja hier in der Region lebe.
Außerdem gibt es ein kleines Verzeichnis in dem Zutaten, die vielleicht nicht jeder kennt, kurz erklärt werden und ein kurzes Glossar zum Küchenlatein. Beides hätte ich nicht unbedingt gebraucht, da mir nur wenige Begriffe unbekannt waren, aber da diese beiden Info-Kapitel (mit Bildern) zusammen nur 10 Seiten umfassen, schaden sie natürlich auch nicht. Und würde ich nicht schneller googlen als blättern, hätte ich dort herausgefunden was Ras el Hanout ist und nicht auf irgendeiner Website.
hard facts
Anders Kochen von Sören Anders ist im Info Verlag (Lindemanns Bibliothek Band 205) erschienen, hat 224 Seiten, 152 Fotos und kostet 19,95 Euro.
2 Comments
Snikkers im Glas, yummy yummy deine Rezension hört sich gut an, da muss ich definitiv mal das Buch anschauen!
16. Februar 2014 at 21:39Christina
Snikkers im Glas ist der Hammer, oder?:) Ich glaube, damit begücke ich demnächst meinen Mann 🙂
16. Februar 2014 at 19:57