Seit heute Morgen ist es offiziell – Herr Freund und ich haben uns beim Standesamt zur Eheschließung angemeldet und in etwas weniger als sechs Monaten sind wir dann endlich verheiratet. Und weil es jetzt so schön offiziell ist, kommen hier erstmal ein paar Dinge, die am Heiraten nerven. Das ist zwar alles nix neues, aber wieso soll ich es nicht auch nochmal sagen.
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Rathaus in der Morgensonne |
Jeder, aber auch wirklich jeder, hat zu allem eine Meinung, die die einzig richtige ist.
Sogar Leute von denen Du nichtmal wusstest, dass sie sich jemals gedanklich mit dem Heiraten beschäftigt haben, sagen Dir plötzlich konkret wie die Dinge richtig sind.
Beispiele hierfür reichen von recht wichtigen Sachen, die trotzdem (oder genau deshalb) keinen außer dem zukünftigen Brautpaar was angehen, wie etwa die Wahl des (gemeinsamen) Nachnamens, bis zu eher sekundären Sachen, wie zum Beispiel ob die Haare besser ganz fest oder eher locker hochgesteckt sein sollten.
Beispiele hierfür reichen von recht wichtigen Sachen, die trotzdem (oder genau deshalb) keinen außer dem zukünftigen Brautpaar was angehen, wie etwa die Wahl des (gemeinsamen) Nachnamens, bis zu eher sekundären Sachen, wie zum Beispiel ob die Haare besser ganz fest oder eher locker hochgesteckt sein sollten.
Dein ganzes Umfeld ist plötzlich supertraditionell. Dieses Phänomen tritt gerne zusammen mit der einzig wahren Meinung auf.
Familienmitglieder, Freunde und Bekannte, von denen Du es als letztes erwartet hättest, sind aus heiterem Himmel schockiert, dass es keine kirchliche Hochzeit geben wird. Und dass Du eigentlich gar kein Brautkleid wolltest, weil Du am liebsten an einem Dienstagnachmittag nur mit deinem Zukünftigen auf dem Standesamt klammheimlich geheiratet hättest. Dass Du Dich eigentlich viel weniger auf die Hochzeit freust als auf das Verheiratet-sein. Dass die dumme Tante, die Dich sowieso immer mehr oder weniger direkt beleidigt, nicht eingeladen wird. Und wie, Ihr lasst nicht den Vornamen des anderen und das Hochzeitsdatum in die Ringe gravieren? Also so geht das nicht.
Gleich noch etwas, was direkt mit den beiden vorher genannten Punkten auftritt: Ständig sagt irgendjemand ‚Das macht man aber so!‘ Auf die Frage, wer denn dieser ominöse man ist, auf den Du unbedingt hören sollst, bekommst Du aber keine Antwort.
Leute, die Du das letzte Mal vor über 5 Jahren gesehen hast und schon damals nicht wirklich leiden konntest, wollen plötzlich einen „letzten Abend in Freiheit“ mit Dir feiern. Zum Glück machst Du das aber auch anders als man und die Nervnasen von vor 5 Jahren kriegen davon nix mit. Ha!
Canapées für über 4 Euro das Stück. Und dann sind die so winzig, dass ich davon 4 oder 5 essen müsste, damit ich nicht nach dem ersten Sekt vor dem Standesamt Polka tanze. Die spinnen, die Caterer.
Nichtsdestotrotz macht die Planung immer noch Spaß. Und natürlich freue ich mich auf die Hochzeit. Klammheimlich am
Dienstagnachmittag macht Herr Freund nämlich sowieso nicht mit, das
bleibt meine unerfüllte Traumhochzeit.
Wir planen also weiter und zum Glück liegt es in meiner Natur, dass ich mich über oben genannte Dinge nur ganz kurz ärgere und dann einfach trotzdem mache, was ich will. Natürlich nur, wenn Herr Freund das auch will, aber zusammen sind wir da egoistisch und genau deshalb wird alles gut. Auch wenn es mittlerweile sicher schon Momente gab, und in Zukunft geben wird, in denen auch Herrn Freund das mit dem klammheimlichen Dienstag ziemlich attraktiv vorkommt.
12 Comments
Oh also wir haben uns in nix reinreden lassen. Wir sind eh ein "Antipaar", der Prinz ist 22 Jahre älter als ich, wir waren nur 1,5 Jahre bis zur Hochzeit zusammen, sind 6 Wochen nach dem ersten Kuss zusammengezogen, mein Kleid war nicht weiß sondern quietschekoralle, wir haben ne Gartenparty mit Mitbringbuffet gefeiert statt ein überteuertes Restaurantessen usw. Und weißte was?! Im Endeffekt fandens alle toll 🙂 auch wenn man "das nicht so macht". Pfffft -wer sagt denn, dass anders richtig ist.
2. April 2012 at 19:15Vielen Danke für Eure Kommentare – Ihr seid eine sehr liebe Leserschaft, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet.
2. April 2012 at 17:52Die Planung kann weiterlaufen und, ganz passend, hat sich das erste Problem eingeschlichen, aber das kriegen wir auch gelöst!
Besonders über Deinen Kommentar, Conny, freu ich mich. Schön, dass Du mitliest. Ich bin immer ganz (positiv) aufgeregt, wenn auch Leute, die mich "in echt kennen" sich hier zu Wort melden. 🙂
Liebe Miri, ich musste gerade wirklich lachen :-). Wir sind jetzt fast 4 Jahre verheiratet und haben ALLES so gemacht, wie WIR wollten…. Und es war nicht traditionell, aber wunderschön und bis heute für Beide (wirklich :-)) der schönste Tag im Leben! Macht einfach so weiter wie IHR wollt, dann wird es auch RICHTIG sein… Und ja, es gibt viele, viele, viele Tipps und "naja, müsst ihr ja selbst wissen". Drauf gesch…. ;-). Liebste Grüße
2. April 2012 at 15:12das ist doch eure Hochzeit. PUNKT.
2. April 2012 at 14:34Liebe Miri,
hier ist Conny aus einem früheren Leben 🙂 Stuttgart/Hdm.
2. April 2012 at 13:13Ich möchte dir nur alles Gute zur bevorstehenden Hochzeit wünschen und es freut mich ungemein zu lesen, dass du noch immer die Miri bist, die ich kennen lernen durfte!
Musste bei deinem Post gerade so sehr lachen, weswegen ich mich jetzt spontan dazu entschlossen habe einfach auch nen Kommentar zu schreiben (heimlich lese ich schon etwas länger *g*)…..ich kenne dieses Phänomen auch bei vielen anderen Themen….Zusammenziehen (einfach so, ohne bevorstehende Hochzeit, das geht doch nicht), getrennt Weihnachten feiern (ach, dann ist das wohl nicht der Mann deines Lebens….), "eigenes" Zimmer in der Wohnung (ohje, das kann ja nicht lange halten)….etc.
Ich wünsche dir weiterhin so viel Humor, um damit umzugehen und ganz starke Nerven 🙂 Mach mir aber, so wie ich dich kennengelernt habe keine Sorgen um dich und deine Wünsche!
Alles Liebe
Conny
Ich weiß nicht ob du schon diesen Hochzeitsblog kennst, aber ich habe das Gefühl er könnte dir gefallen 🙂 apracticalwedding.com
2. April 2012 at 11:59Wenn wir allein zum Standesamt wären, hätte ich es vorher gar niemandem gesagt. Allerdings hat Herr Freund das sofort ausgeschlossen und deshalb durften es dann doch schon alle vorher wissen. Eine Einladung zum Reinlabern war das zwar trotzdem nicht, aber das lässt sich wohl wirklich nicht vermeiden, aber wir haben unsere Abblock-Technik schon sehr viel verbessert. 🙂
2. April 2012 at 10:51Weil ich sowas befürchtet habe, habe ich es erstmal niemandem gesagt, dass wir uns beim Standesamt angemeldet haben. Da meine ganze Familie atheistisch ist, hat sowieso niemand eine kirchliche Hochzeit erwartet (*puuuh*). Irgendwann habe ich es dann meiner Mutter gesagt und die hat es glaube ich den engsten Verwandten gesagt. Ich meinte aber gleich, dass wir allein zum Standesamt wollen. Ich glaube, da waren einige enttäuscht, aber das war mir schnurz.
Und es war toll, einfach nur zu zweit mittags ins Standesamt, keine Reden, keine Musik zum Reinlaufen, keine Gäste. Nur wir zwei, ich im rot-schwarzen Brautkleid (Ohwei, nicht in Weiß), Mann in schöner Hose und schwarzem schlichtem Hemd (Ohwei, nicht im Anzug). Danach Essen zu zweit im Restaurant, ein Spaziergang und wieder nach Hause. Abends dann noch auf eine Party von einem Bekannten.
Mit den Familienmitgliedern waren wir Wochen später essen, mit unseren Freunden haben wir noch eine Party gemacht. Nachträglich hätte ich auch gern auf diese Dinge verzichten können.
Zieht euer Ding durch, wenn ihr euch was aufschwatzen lasst, ärgert ihr euch nachher nur!
Liebe Grüße,
Sarah
2. April 2012 at 10:47Haha, ja, das Scheinheilige kenn ich auch schon!
2. April 2012 at 10:38Heiratest Du auch bald oder sprichst Du aus Erfahrung? 🙂
Boah, da sagst du was. Das einem auch wirklich *alle* mitteilen müssen, was wie wann gemacht werden muss… Und dann am besten noch ein scheinheiliges "naja, müsst ihr wissen, ob ihr das sooo machen wollt…"
2. April 2012 at 10:29Macht mich echt auch jedes Mal fuchsig.
Miri – so geht das wirklich nicht ;-).
Sag mal Marmelade aus Aperol? Ich höre…
2. April 2012 at 08:59der countdown läuft! lass dich nicht bequatschen, ist doch deine hochzeit. ein wirklich seltsames phänomen, aber du machst das schon 🙂
2. April 2012 at 08:40